Nachhaltigkeitsmodelle gibt es viele: Besonders bekannt sind hier das Nachhaltigkeitsdreieck oder das ähnliche Venn-Diagramm. Bei beiden Modellen spielen die drei Aspekte Soziales, Ökonomie und Ökologie eine bedeutende Rolle, da sie nicht ohne einander bestehen können und immer in Einklang gebracht werden müssen. Vor drei Jahren stellte Kate Raworth, eine Ökonomin aus Großbritannien, ein neues Modell der Nachhaltigkeit vor. Es geht um die sogenannte Donut-Ökonomie. In diesem Modell spielen besonders die Probleme der Gesellschaft weltweit eine große Rolle. Zudem geht das Modell ebenfalls auf die Ökonomie, die Gesellschaft an sich, als auch ihre bestehenden Bedrohungen ein.
Aufbau der Donut-Ökonomie
Das Modell ist aufgebaut wie ein Donut, wobei das Loch in der Mitte für die Bedürfnisse der Menschen steht. Zu diesen Bedürfnissen gehören unter anderen der bezahlbare Wohnraum, die Ernährung (besonders die gesunde und nachhaltige Ernährung) oder die Meinungsfreiheit. Um das Loch in der Mitte befinden sich drei Ringe, sodass die klassische Donut-Form entsteht. Diese drei Ringe stehen für die folgenden Aspekte:
*Das soziale Fundament, die Sicherheit und Gerechtigkeit für die Menschen
*Die faire und regenerative Ökonomie
*Die Ökologie und die ökologische Obergrenze
Zudem befinden sich außerhalb der Ringe weitere wichtige Aspekte, die die Ringe und das Loch des Modells beeinflussen und beeinträchtigen. Dazu gehören beispielsweise die extreme Luftverschmutzung, der Klimawandel oder der Rückgang der Artenvielfalt und Biodiversität.
Das Prinzip soll nicht nur verdeutlichen, wie die einzelnen Aspekte voneinander abhängen, sondern auch, dass die oberen Grenzen der einzelnen Ringe niemals überschritten werden sollten. Zudem darf das Loch, in dem sich die Bedürfnisse der Menschen befinden, nicht größer werden. Das heißt, wir Menschen dürfen nicht mehr wollen, als zur Verfügung steht. So soll veranschaulicht werden, dass Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt zusammenhängen und demnach nur zusammen betrachtet werden dürfen.