Nachhaltiges Investment – was es zu wissen gibt

Kaum ein Thema war medial in den vergangenen Jahren präsenter als der Klimawandel und die Erderwärmung. Jeder kennt die Bilder von schmelzenden Polkappen, herumirrenden Eisbären und die Schrecken der sich intensivierenden Naturkatastrophen. Dass die Problematik quasi bereits vor der eigenen Haustüre wartet, verdeutlichten im letzten Sommer die verheerenden Fluten im Westen Deutschlands. Es muss gehandelt werden. In diesem Punkt sind sich die allermeisten wohl ausnahmsweise einmal einig. Kapital hat häufig einen mächtigen Einfluss. Warum also nicht auch für die gute Sache in Form von nachhaltigen Investments?

1 1 - Nachhaltiges Investment - was es zu wissen gibt

 

Was darf man sich konkret vorstellen?

Nach wie vor existieren auf dem umfangreichen Kapitalmarkt keine einheitlichen Kriterien oder Standards, die festlegen würden, ab wann eine Anlage als nachhaltiges Investment einzustufen ist. Das birgt natürlich die Gefahr, dass Anbieter tricksen, um die Gunst der Investoren für eigene Zwecke auszunutzen. Interessierte müssen also genau hingucken und im Zweifel mehrfach nachfragen, wohin das eigene Geld letztlich tatsächlich fließt. Ganz grundsätzlich versteht man unter dieser Form der Kapitalanlage allerdings solche Investments, die beispielsweise Kinderarbeit, Rüstungsgüter oder Kohle kategorisch ausschließen. Entgegen der landläufigen Befürchtung schneidet ein nachhaltiges Investment in puncto Rendite nicht schlechter ab als herkömmliche Anlagen. Teils entwickeln sich diese oftmals zukunftsgerichteten Projekte sogar besser und erwirtschaften somit eine höhere Verzinsung des Kapitals.

 

Gibt es eigentlich auch Risiken?

Diese Frage ist beinahe selbsterklärend. Nur weil etwas das Siegel ökologisch, klimafreundlich oder dergleichen trägt, ist dies noch lange keine Garantie für Gewinne. Insbesondere bei Direktinvestments ist die Gefahr eines Verlusts vergleichsweise hoch. Wer sich also bei der Geldanlage beispielsweise für Windkraftanlagen oder Wälder entscheidet, muss sich bewusst sein, dass dies nicht immer läuft wie ursprünglich beabsichtigt. Besonders wichtig ist es zudem, unseriöse Anbieter zu identifizieren. Gerade bei ungewöhnlichen Investments tummeln sich leider auch viele schwarze Schafe, die sich am Ende nicht selten als skrupellose Betrüger herausstellen. Wie immer in Geldangelegenheiten gilt es also auch bei einem nachhaltigen Investment, nicht naiv durch die Welt zu laufen, sondern lieber einmal zu viel misstrauisch gewesen zu sein.

2 - Nachhaltiges Investment - was es zu wissen gibt

 

Hat man überhaupt einen Einfluss?

Ein nachhaltiges Investment hört sich für viele erst einmal sinnvoll und durchaus lukrativ an. Am Ende entscheiden sich trotz des Booms in den vergangenen Jahren noch immer verhältnismäßig wenige für diese Anlageform. Ein Grund hierfür ist unter anderem der Irrglaube, dass die eigene Einflussnahme auf einen positiven Wandel ohnehin zu gering sei, als dass sich ein nachhaltiges Investment tatsächlich lohnen würde. Doch das ist nachweislich falsch, auch wenn man zugestehen muss, dass es insbesondere die Masse ist, die den Unterschied macht. Dennoch zeigt sich schon jetzt, dass mehr und mehr Unternehmen – ob klein oder multinational – sogenannte Nachhaltigkeitsberichte veröffentlichen. Sie verpflichten sich also in aller Öffentlichkeit, neben standardisierten Konzernzielen zusehends auch umwelttechnische Kriterien zu berücksichtigen. Dieser Trend dürfte sich künftig verstärken, sofern der Druck des Kapitalmarktes in Sachen grünem Geld weiter zunimmt.

 

Welche speziellen Möglichkeiten gibt es nun?

Vor allem zur Beimischung eines breit gestreuten Portfolios eignet sich ein nachhaltiges Investment hervorragend. Man umgeht potenzielle Klumpenrisiken, die entstehen würden, wenn man sich ausschließlich auf diese Form der Kapitalanlage verlässt. Doch auch innerhalb dieser neuen Form des Geldanlegens ist man nicht auf eine Assetklasse beschränkt, sondern kann aus einer Vielzahl von Möglichkeiten auswählen. Zum Abschuss dieses Ratgebers sei deshalb auf die wichtigsten Arten der Investmentmöglichkeiten eingegangen.

3 - Nachhaltiges Investment - was es zu wissen gibt

 

Grüne Aktien!

Die Börse ist für die Geldanlage das langfristig lohnendste Pflaster. Noch sind ökologische Titel zwar stark unterrepräsentiert. Doch die Entwicklung der letzten Jahre offenbart einen klaren Trend hin zu mehr Nachhaltigkeit. Inzwischen sind viele Aktien aus umweltfreundlichen Sektoren jedoch bereits stark angestiegen, was die Attraktivität für viele leiden lässt. Wer gut sucht, wird trotzdem noch fündig.

 

Nachhaltige ETFs!

Während Einzelaktien stets ein hohes Risiko bergen, sind ETFs vor allem für Investoren interessant, die eine ordentliche Rendite bei überschaubarer Volatilität und moderatem Verlustrisiko suchen. Tests haben in der Vergangenheit aber gezeigt, dass es durchaus schwierig sein kann, nachhaltige ETFs ausfindig zu machen. Zumal müssen immer auch die Emittenten solcher Produkte in die Untersuchungen aufgenommen werden.

 

Saubere Anleihen!

Diese bieten den Vorteil, dass der Zins bereits im Vornherein festgelegt ist und man sich dadurch genau auf das einstellen kann, was einen am Ende erwartet. Zudem weiß man hier ebenfalls, bis wann das Kapital gebunden ist und kann somit besser planen. Grüne Anleihen haben zum Beispiel einzelne Kernkraftwerke oder ganze Branchen zum Basiswert. Aufmerksamkeit sollte bei dieser Anlageform dem Emittenten geschenkt werden, dessen finanzielle Stabilität eingehend überprüft werden muss.